Montag, 29. September 2008

"Hilfe - Wer rettet unser Geld?"

Weltfinanzkrise und dramatischer Absturz der Kurse an den Börsen in New York und Frankfurt; deutsche Großbank Hypo Real Estate wird von Bundesregierung durch Milliardenbürgschaft gerettet.  Verstaatlichung von Banken in einigen europäischen Nachbarländern.
In dieser Situation wurde in der heutigen Sondersendung mit Claudia Schick im ersten Programm der ARD  einiges sehr deutlich:

Der deutsche Steuerzahler ist bereits jetzt mit 224 Euro pro Kopf der Bevölkerung an den Verlusten der Staatsbanken (Landesbanken vom NRW, Bayern und Sachsen und BFW (IKB)) beteiligt.

Eine Reihe von Interviews mit dem sogenannten kleinen Mann (und seiner Frau) auf der Straße hat gezeigt:  die Menschen sind in sehr großer Sorge und in hohem Maße empört über die verantwortlichen Banker und wohl auch über die Finanzpolitik.

Aus volkswirtschaftlicher Sicht gibt es keine vollkommene Sicherheit bei der Altersvorsorge.  "Die Rente ist sicher" ist längst als Märchen entlarvt.

Als Hauptbotschaft an die Bürger konnte man erkennen:  Ruhe bewahren, die Spareinlagen seien sicher. Allerdings ist nicht nachvollziehbar, wie man diese Sicherheit rechnen soll:  Es stehen dem Einlagensicherungsfond der Banken nur ca. 5 Milliarden Euro zur Verfügung.  Das ist gerade einmal genug, um bei der Pleite einer einzigen Bank zu helfen.  Bei einem größeren Zusammenbruch soll man darauf vertrauen, dass das Bankensystem aushilft.

Die Antwort auf die Frage der Sendung lautete:  Vertrauen Sie auf das solide deutsche Bankensystem.

Aber das Vertrauen der Bürger kann so nicht wieder hergestellt werden.
Man lese folgendes:
Detlev Landmesser schreibt zum Top-Thema der ARD:
"Das Erschreckende ist, dass man den Banken nichts mehr glauben kann

Kaum haben die USA ihr Rettungspaket geschnürt, brennt es im europäischen Finanzsektor lichterloh. Die überraschende Not-Rettung der Hypo Real Estate hinterlässt Sprachlosigkeit und jede Menge Fragen – aber auch andere Finanztitel brechen ein. Ein Börsenhändler bringt es auf den Punkt: Das Vertrauen ist weg."

  

Freitag, 26. September 2008

Ende der Supermacht des Weltfinanzsystems

Finanzminister Peer Steinbrück hat laut Tagesschau heute in seiner Regierungserklärung gesagt, er halte es für "höchstwahrscheinlich", dass die USA ihren Status als Supermacht des Weltfinanzsystems verlieren werden: "Dieses in weiten Teilen unzureichend regulierte System bricht gerade zusammen. Das Weltfinanzsystem wird multipolarer."

Sonntag, 21. September 2008

"gefährlich nahe am Zusammenbruch"

Gestern noch die  stärksten Kapitalmärkte der Welt (vgl. Blog-Eintrag vom
19.09.2008), heute dieses:

"(...)Mr. Paulson and Ben S. Bernanke, the Federal Reservechairman, told lawmakers that the financial system had come perilously close to collapse."
(New York Times v. 20.09.2008)

Übersetzung:  "Herr Paulson und der Vorsitzende der Federal Reserve (der amerikanischen Bundeszentralbank) Ben S. Bernanke sagten  dem amerikanischen Parlament (wörtlich: den Parlamentariern),
 dass das Finanzsystem gefährlich nahe an den Zusammenbruch gekommen sei."

Freitag, 19. September 2008

US Finanzkrise: "harte Arbeit und kluge Strategien"

Auf der Web-Site des US-amerikanischen Finanzministeriums lesen wir auch noch heute, kurz nach einem beinahe Totalzusammenbruch des Finanzsystems, die folgenden Sätze:

"The United States has the strongest capital markets in the world, and this position is achieved through hard work and smart strategies that keep up with a dynamic, global marketplace. Secretary Paulson hosted a conference in March 2007 with some of the best and brightest financial minds to examine ways to maintain U.S. capital markets competitiveness and has embarked on multiple initiatives to strengthen our markets."

Übersetzung:
 "Die Vereinigten Staaten haben die stärksten Kapitalmärkte der Welt, und diese Stellung wird erreicht durch harte Arbeit und kluge Strategien, um einem dynamischen globalen Markt gerecht zu werden.
Minister Paulson hatte im März 2007 einige der besten und klügsten Finanzexperten zu einer Konferenz eingeladen, um nach Methoden zu suchen, wie man die Wettbewerbsfähigkeit der US-amerikanischen Kapitalmärkte bewahrt.  Und er ist mit vielfältigen Maßnahmen zur Stärkung unserer Märkte initiativ geworden."  

Sonntag, 6. Juli 2008

Bonner Pianist Toni Geiger begeistert im Benefizkonzert

Der junge Bonner Pianist Toni Geiger zeigte sein Können am Sonntag, den 6. Juli 2008 in einem Benefizkonzert für die Erdbebenopfer in China. In der Evangelischen Trinitatiskirche Bonn erlebten ca. 100 Musikfreunde einen unvergesslichen Klavierabend mit dem 1990 in München geborenen Nachwuchstalent Toni Geiger. Es kamen folgende Werke zu Gehör:

Johannes Brahms, 4 Stücke aus 7 Fantasien op. 116
Frederic Chopin, Etude op. 25, Nr. 11 in a-Moll
Sergej Rachmaninoff, Sonante op. 36 Nr. 2 in b-Moll
Wolfgang A, Mozart, Klavierkonzert Nr. 13 in C-Dur KV 415 (Begleitung mit Streichquartettbesetzung)

Die aus China stammende Mutter des Pianisten, Xiuwei Zhou Geiger, leitete das Streichquartett, dessen Mitglieder aus Bonn kommen. Zu dem Quartett gehören außer der genannten Musikerin noch Anna Forgo, Hans-Ulrich Schildhaus und Fiete Wulff.

Das Quartett ergänzte den Klavierabend durch zwei chinesische Volkslieder für Streicher von Zhou Long 1953.

Ein begeistertes Publikum dankte den Künstlern mit großem Beifall. Besonders intensiver Beifall galt dem Star des Abends, Toni Geiger. Er spielte alle Stücke vollkommen auswendig und konnte musikalisch in jeder Hinsicht beeindrucken.

Sonntag, 16. März 2008

Krise des Finanzsystems: Notenbanken fürchten Zusammenbruch

Angesichts des Eingreifens der US-amerikanischen Notenbank (Fed)in das Finanzsystem durch Versorgung eines großen "Players" mit Liquidität ist der Artikel "Das Vertrauen ist erschüttert" von Bettina Schulz in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 16.03.08 (FAZ.net) lesenswert. Sie schließt ihren Artikel mit folgenden bemerkenswerten Worten:

"Wie konnte es sein, dass Aufsichtsbehörden und Notenbanken schweigen, wenn Marktteilnehmer ihre Investitionen bis zu 32 Mal hebeln und damit ein Schneeballsystem kreieren? Würde die Mehrheit der Bevölkerung verstehen, was derzeit im Finanzwesen abläuft, wäre das Vertrauen der Bevölkerung in das Bankensystem und ihre Aufsicht zutiefst erschüttert." (Hervorhebung durch den Verfasser)

Donnerstag, 31. Januar 2008

"Germans to the front!" - Afghanistan

Bonn, den 31. Januar 2008
Nun ist es so weit: Der U.S. Verteidigungsminister verlangt deutsche
Soldaten für den Kampfeinsatz in Afghanistan. Wieder einmal heißt
es "Germans to the front!"
Ex-Regierungssprecher Bölling hat heute in der Süddeutschen Zeitung vor einer deutschen Beteiligung am Krieg in Afghanistan gewarnt. Dabei beruft er sich auf Ex-Kanzler Helmut Schmidt, erinnert an die als Flakhelfer selbst erlebten Schrecken des Krieges und verweist auf Militärexperten, die den Afghanistankrieg für aussichtslos halten.

Für die Meinungsbildung sehr nützlich ist die Ntv-Bilderserie auf der
Web-Site dieses Nachrichtensenders; ebenso zu den bestehenden Mandaten für den derzeitigen Bundeswehreinsatz in Afghanistan: die Seite des Auswärtigen Amts.