Dienstag, 27. November 2007

E-Learning: Sprachkurs Deutsch für Anfänger

Das Sprachenzentrum der Friedrich-Schiller-Universität Jena weist auf einen neuen Sprachkurs für Deutschlerner (Anfänger) hin. Eine DVD und umfangreiches, kostenlos herunterladbares Online-Material werden angeboten.

Was ist los in Hauptstraße 117?

www.hauptstrasse117.de Deutsch für Anfänger im Internet

Wir zitieren aus der Ankündigung des Instituts:
"International angesehene Künstler und Wissenschaftler haben sich zusammengetan, um einen Sprachkurs herzustellen, mit dem sie selbst gern lernen würden.

Aus dem EU-Lingua-Projekt Telenovela für den Deutschunterricht hat sich in jahrelanger Forschungs- und Lehrwerkentwicklungsarbeit in Kooperation mit der Universität Genua, der De Montfort University Leicester, der Friedrich-Schiller-Universität Jena u. a. ein kombinierter online-offline Kurs für Anfänger entwickelt.

Das Herzstück des Kurses ist eine sozialrealistische Soap für Nullanfänger nach dem Vorbild der Lindenstraße bzw. der englischen Coronation Street – allerdings eine mit wahren Geschichten und echten Darstellern. Dieses Filmmaterial hatte sozusagen als Rahmenprogramm zum universitären Präsenzunterricht in Genua zu überraschenden Leistungssteigerungen geführt. Der Film erzählt von Leidenschaften und Hoffnungen, Problemen und Chancen der Menschen im Deutschland zu Zeiten der Globalisierung."

Im Netz kann man sich den Trailer ansehen. In der Tat, eine sehr ansprechende Geschichte.

G. Miklitz

Leseförderung: "Lesen in Deutschland"

Dies ist das Logo einer bemerkenswerten Website zum Thema:
Logo Lesen in Deutschland

Man findet dort Kontakte zu Aktionen, eine Datei mit Fachbeitr
ägen.

Wir haben folgendes Zitat herausgegriffen, um auf die allererste Lesephase der Kleinkinder hinzuweisen:


"Früher Kontakt mit Büchern ist wichtig

Bücher spielen auch für kleine Kinder eine große Rolle. Die Leseforschung stellt seit geraumer Zeit die Bedeutung des frühen Umgangs mit Büchern heraus. In vielen Untersuchungen hat sie festgestellt, dass das spätere Leseverhalten im frühkindlichen Stadium entscheidend geprägt wird und dass Kinder lange bevor sie lesen und schreiben können, beim Bilderbuchbetrachten und Vorlesen entscheidende Lese- und Sprachkompetenzen entwickeln. Im Vordergrund steht die Lesesozialisation im familiären Umfeld. Die enge Vorlesesituation und das gemeinsame Betrachten von Bilderbüchern zwischen Mutter oder Vater und Kind bedeutet Geborgenheit und eine sichere Atmosphäre. So entwickelt das Kind schon in jungen Jahren eine positive, emotionale Hinwendung zu Büchern, die meist lebenslang bleibt."

Maischberger: Rauchen, Recht auf Sucht

ARD 7. März 2006: In der Sendung des Ersten mit Frau Maischbeger ging es um die Frage "Rauchverbot – Gibt es ein Recht auf Sucht?"

Maischbergers Einladung zum Suchtverhalten

Die Moderatorin hatte ihre Gesprächsrunde einseitig und zugunsten der Tabakindustrie besetzt: Zwei rauchende Künstler, eine Managerin aus der Tabakindustrie, die Drogenbauftragte einer tabakfreundlichen deutschen Bundesregierung und die Moderatorin selbst, die offenbar wider besseren Wissens wichtige Informationen gar nicht erst zur Sprache kommen ließ.

Zum Glück wurde die Sendung zu später Stunde ausgestrahlt, aber leider werden Kinder und Jugendlichen das Kokettieren mit der tödlichen Rauchlust auch in Wiederholungen und dank Aufzeichnungen zu sehen bekommen.

Werden sich die Kinder und Jugendliche an den Ausführungen des Krebsforschers orientieren, der mit unbestrittenen Zahlen und Fakten aufwartete? Oder an dem ehemaligen Kettenraucher, der nach einer Lungenkrebsoperation zwar vehement gegen das Rauchen spricht, aber klein beigeben muss, dass in seiner Familie Ehefrau und Kinder munter weiterrauchen? Oder an dem Geschwafel der übrigen Teilnehmer der Runde, die mit ihrer Trivialität in einzelnen Äußerungen kaum zu überbieten waren, aber auf einem seichten Unterhaltungsniveau sendeten, das für Einschaltquoten sorgen kann.

Man möchte fast sarkastisch hinzufügen, es fehlte zur Betonung der Lust an Sucht noch der eine oder andere Prominente aus Sport und Fernsehen, um den Kreis zu schließen, der von Nikotin über Alkohol, Marihuana bis zu Kokain reicht.

Was wirklich fehlte: Zahlen über die Milliardengewinne der Tabakindustrie, Berichte über gekaufte Wissenschaftler, über Strafverfahren gegen die Tabakindustrie in den USA und Nachweise, dass die Werbung trotz gegenteiliger Behauptungen auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet ist (z. B. im Internet).

W
er seine fünf Sinne noch beisammen hat und dabei bleibt, dass der Verstand uns leiten sollte, der betont wie der Heidelberger Medizinprofessor Dr. Otmar Wiestler, Vorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums:
  • Es ist ein ein generelles Rauchverbot in der Öffentlichkeit und ein umfassendes Tabakwerbeverbot zu fordern.
  • Beim Nichtraucherschutz liegt Europa Jahrzehnte hinter den USA zurück.
  • Rauchen führt zu langem Siechtum und verursacht gewaltige Kosten.

maischberger - März 2006 -
http://www.pro-rauchfrei.de/forumsbeitrag_819-8-0.htm

Passsivrauchen ist lebensgefährlich

Die Bundeszentrale fuer gesundheitliche Aufklaerung (BZgA) informiert auf ihrer Webseite ueber den neusten Bericht der Obersten Amerikanischen Gesundheitsbehörde.

Danach ist Rauchen viel gefährlicher als bisher bekannt. Es werden auch Web-Links sowohl zum vollständigen Bericht gegeben als auch zu deutschen Seiten, auf denen Raucher Unterstützung fuer das Aufhören finden.

"Ende Mai 2004 hat die Oberste Amerikanische Gesundheitsbehörde einen neuen Bericht zum aktuellen Forschungsstand über die Folgen des Rauchens vorgestellt. Der mehr als 900 Seiten starke Bericht des U.S. Surgeon General, Dr. Richard Carmona, kommt zu einem erschreckenden Ergebnis, denn die Liste der Erkrankungen, die als Folge des Rauchens entstehen, ist länger als bisher angenommen. Das ernüchternde Fazit: Es gibt fast kein menschliches Organ, das nicht durch das Rauchen angegriffen wird und Schaden nimmt. Bei der Vorstellung des Berichtes sagte Dr. Richard Carmona: „Wir wissen seit Jahrzehnten, dass Rauchen schlecht für die Gesundheit ist, aber der Bericht zeigt, dass es viel schlimmer ist als wir bisher wussten. Die Giftstoffe aus dem Zigarettenrauch kommen über den Blutkreislauf überall in den ganzen Körper.“"

Fuer Jugendliche bietet die BZgA es eine besondere Seite, auf der fuer das Aufhoeren geworben wird.

Die Seite ist knallrot und gespickt mit englischen Woertern. Sie ist gestalterisch und sprachlich schlecht gemacht. Sprachlich erscheint sie so, als wuerden deutsche Jugendliche eine Mischsprache aus Englisch und Deutsch sprechen.
Im Feuilleton der FAZ vom 12.10.2006 werden 10 Video-Clips besprochen. Es sollen die Klassiker auf der Internet-Plattform Youtube sein. Dort kann jedermann kostenlos seine Video-Filmchen hinaufladen und öffentlich-weltweit anklickbar machen.

Da freut es den kritischen Chronisten, dass die alte Tante FAZ nun auch bemerkt hat, was an bewegten Bildern im Internet abgeht. Mit dem Blick auf Bildung hatten wir bereits auf diesem Blog am 1.10.2006 auf ein Video aufmerksam gemacht, das beim Parallel-Veranstalter Google zu sehen ist.

Wie den jüngsten Nachrichten zu entnehmen war, hat Google nun auch die Plattform "Youtube" für 1,65 Milliarden Dollar gekauft.

Bei Youtube ist auch ein Video zu sehen, das wir heute, gleichsam in Konkurrenz mit den Nachbetungen der FAZ, kurz vorstellen wollen. Der geneigte Leser soll sich amüsieren, ohne der Fankfurter Spur folgen zu müssen. Dort bekommt er schliesslich nur serviert, was bereits bei Youtube als häufigst geklickt herausgefiltert ist und angeboten wird. Aber man muss das alles wirklich nicht durchklicken und ansehen.

Unterhaltung pur jedoch garantiert der folgende Clip. Ein begabter Spaßvogel begleitet mit seiner Mimik und Gestik die bekannten Sicherheitshinweise vor dem Start eines Flugzeuges. Zunächst scheint er seine "Arbeit" mit professionellem Ernst zu machen, dann kann er sich aber zwischendurch nicht mehr halten und muss über seinen Spaß lachen. Das ist die beste Stelle. Oder ist die beste Stelle jene, wo er ähnlich wie Goethes Faust eine nicht ganz stubenreine Geste macht?


Airplane Safety Instructions

Bush beim Papst - mit Verbeugung

Der Besuch des US-Präsidenten George W. Bush beim deutschen Papst in Rom am 9. Juli 2007 wird in der internationalen Presse unterschiedlich gesehen:

1. In der deutschen Presse ist ein Bild zu sehen, das Bush mit einer tiefen Verbeugung vor dem Papst zeigt.
2. In den USA dagen zeigt man ein Foto "auf Augenhöhe", das von der Presseagentur AP stammt, z.B. gezeigt von ABC-News

Bush beim Papst - mit Verbeugung

Der Besuch des US-Präsidenten George W. Bush beim deutschen Papst in Rom am 9. Juli 2007 wird in der internationalen Presse unterschiedlich gesehen:

1. In der deutschen Presse ist ein Bild zu sehen, das Bush mit einer tiefen Verbeugung vor dem Papst zeigt.
2. In den USA dagen zeigt man ein Foto "auf Augenhöhe", das von der Presseagentur AP stammt, z.B. gezeigt von ABC-News

Montag, 26. November 2007

Prima Klima - Harald Schmidt in Bonn

Harald Schmidt, Spitzen-Showmaster der ARD, gelernter Schauspieler und Komödiant, trat am 12. Juni 2007 in der bis zum letzten Platz besetzten Aula der Bonner Universität auf. Es war eine Werbeveranstaltung des Politik-Magazins "Der Spiegel". Der Star-Journalist des "Spiegel", Thomas Tuma, fungierte als Interviewpartner, oder besser gesagt als Wortgeber für Gags, Witz und Ironie.

Wer gedacht hatte, das Thema der Veranstaltung habe mit der aktuellen Debatte zum Klimawandel zu tun, wurde von Schmidt gleich zu Beginn eines Besseren belehrt: Die Themen seien heutzutage beliebig; alles habe seine kurze Erscheinung in den Medien,um dann nach vier Tagen vergessen zu werden. Schmidt setzt an die Stelle ernsthafter Diskussion doppelbödigen Kommentar, Sprachwitz, Ironie, gelegentlich leichte Häme
und Blödelei sowie Plauderei über Fernsehprogramme und ihre Macher, immer komödiantisch gekonnt und kurzweilig.

Dabei kokettiert er gerne mit den Millionen, die er im Unterhaltungsgeschäft macht. ("Es gibt nur wenige Tage, an denen ich 50 Millionen Euro verdient habe.")
Dem hauptsächlich studentischen Publikum sagt er klipp und klar, was er von der Akademia hält, als man ihn für eine Mitglieschaft im Club der Bonner Uni-Ehemaligen werben will: Er habe mit einer Bafög-Uni nichts am Hut. Ein Student will mit seiner Magisterarbeit bei ihm landen. Auf nur 65 Seiten hat er zum Sprachwitz bei Harald Schmidt und dem fanzösischen Klassiker Moliere geschrieben. Der Meister zeigt sich wohlwollend, winkt aber ab und geht in den letzten 20 Minuten weiter im Frage-und-Antwort-Spiel mit dem Publikum.
Der wackere Student hätte seine Magisterarbeit gar nicht per Post als Geschenk zum 50 Geburtstag des Meister schicken brauchen. Eine Veröffentlichung im Internet dürfte ausreichen, denn der Meister googelt seinen eigenen Namen angeblich alle 30 Minuten.

Die Studierenden klatschen fleißig Beifall, tragen ihn geradezu durch ihren immer wieder warmen Beifall durch die ganze Vortragszeit von ein-einhalb Stunden. Ein Fotoreporter schießt zahlreiche Blitze ins Publikum, damit für den entsprechenden Spiegel-Artikel auch etwas ins Bild kommt. Spiegel-Journalist Tuma wirbt kurz um neue Abonnenten, wobei Schmidt die Werbetrommel für seine Fernsehauftritte rührt.

Bemerkenswert noch die Inszenierung des Publikum-Einlasses: 30 Minuten vor Beginn wurden die Aula-Türen geschlossen, obwohl noch zahlreiche Sitzplätze frei waren.
Nachdem Schmidt eingetroffen war, trommelten die nicht mehr Eingelassenen gegen die Türen. Schmidt erhob sich zu dem Appell, man solle doch die Türen für die Draußengebliebenen öffnen. Das geschah dann auch. Eine durchsichtige Einlasskomödie. Duchaus angemessen für eine Werbeveranstaltung von Medien-Profis - oder für eine "alte Rampensau", wie der Meister sich selber nennt.

Einen lesenswerte Kritik der Veranstaltung bietet auch der Bonner
General-Anzeiger
unter der Überschrift "Harald Schmidt liefert lauwarme Selbstbeweihräucherung".

Buchtipp: